Weit über Belgiens Landesgrenzen hinaus ist die Hauptstadt Brüssel als kulturelle Schatztruhe bekannt. Hier wird Kunst groß geschrieben – dank namhafter Institutionen wie dem Musikinstrumenten Museum. Die ebenfalls als MIM bezeichnete Einrichtung ist eine von mehreren Abteilungen der Königlichen Museen für Kunst und Geschichte, die im Jahre 1877 infolge der Gründung des Königlichen Konservatoriums Brüssel entstanden ist. Heute ist der Museumsbau am Kunstberg nahe dem Königlichen Palais zu Hause.
Informationen zum Musikinstrumenten Museum in Brüssel
Adresse | Rue Montagne de la Cour 2, 1000 Brüssel | |
Öffnungszeiten | Dienstag bis Freitag von 9:30 Uhr - 17 Uhr Samstag und Sonntag von 10 Uhr - 17 Uhr |
Die Baugeschichte vom Musikinstrumenten Museum
Das Museum ist in zwei historische Bauten verteilt, die in den Straßen Hofberg sowie Koningsplein gelegen sind. Der an der Koningsplein gelegene neoklassizistische Bau geht auf einen Entwurf des Architekten Barnabé Guimard aus dem Jahre 1774 zurück. Das andere Haus ist ein 1899 errichtetes Bauwerk, das auf der Idee des Erbauers Paul Saintenoy basiert. Dieses Gebäude wird von Stilelementen des Art Nouveau-Genres dominiert und wurde einst unter der Bezeichnung "Old England" als luxuriöses Kaufhaus geführt. Ein weiteres neu erbautes Haus wird als Magazin genutzt.
Musikwissenschaftler erschufen die Grundlage für das heutige MIM
Die Ursprünge der Instrumentensammlung aus dem Museum geht auf zwei Kollektionen zurück, die dem belgischen Staat angehörten. Die Sammlung historischer Musikinstrumente ist der Initiative des Musikwissenschaftlers namens Francois-Joseph Fetis zu verdanken. Das Sammelsurium an indischen Instrumenten wurde einst von dem bengalischen Musikwissenschaftler Rajah Sourindro Mohun Tagore erworben. Diese Sammlung wurde schon seit 1877 im Königlichen Konservatorium Brüssel für didaktische Zwecke genutzt. Im Laufe der Jahre wurde diese Sammlung schrittweise erweitert und in unterschiedlichen Gebäuden verstaut. Ein Wandel vollzog sich erst, nachdem ab 1978 die neuen Bauten gekauft und umgebaut wurden. Seit Anfang der 1990er Jahre gehörten die Musikinstrumente dem Königlichen Museum für Kunst und Geschichte an. Am heutigen Standort feierte die Ausstellung erstmals zur Jahrtausendwende Premiere.
Unterschiedliche Themenschwerpunkte im Musikinstrumenten Museum
Das Museum ist in vier Etagen unterteilt, die jeweils auf unterschiedliche Thematiken eingehen. Ein Bereich widmet sich elektronischen und mechanischen Instrumenten. Eine andere Kategorie geht auf die Entwicklung von Tasteninstrumenten ein. Außerdem beleuchtet das MIM Instrumente außereuropäischer Musik sowie europäischer Volksmusik. Als weiteren Themenschwerpunkt haben die Organisatoren des Museums europäische Instrumente in ihrem Wandel vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert ausgewählt.
Ein Ausflug durch die abwechslungsreiche Welt der Instrumente
Besucher können im Brüsseler Musikinstrumenten Museum rund 8.000 Instrumente bewundern, von denen etwa 1.200 ausgestellt sind. Eine Bibliothek ist ebenso in den Museumskomplex inkludiert wie ein Restaurant, Konzertsaal sowie ein Museumsshop. Vor Ort haben Gäste des Museums die Möglichkeit, sich durch ein Kopfhörersystem durch Klangbeispiele zahlreicher unterschiedlicher Instrumente berauschen zu lassen. Diese Klangbeispiele werden automatisch aktiviert, wenn sich Besucher in die Nähe der jeweiligen Vitrinen begeben. Verschiedene Arten von Klavieren, Harfen und Orgeln sind im Musikinstrumenten Museum nebeneinander aufgebaut. Ein Highlight ist für viele Besucher der Blick in eine richtige Geigenbauer-Werkstatt. Gespannt sind die Augen der Öffentlichkeit auf den Raum mit traditionellen Musikinstrumenten gerichtet, dessen Erkundungstour in Belgien seinen Lauf nimmt und eine Vielzahl internationaler Kulturen sowie Traditionen berücksichtigt. Hier ist Vielfalt vorprogrammiert. Pro Jahr statten rund 125.000 Interessierte dem Museum einen Besuch ab. Regelmäßig werden in dem Museum Konzerte oder temporäre Ausstellungen veranstaltet.
Das Restaurant auf der Dachterrasse verspricht überwältigende Aussichten
An Wochentagen stehen die Tore des MIM jeweils von 9.30 bis 17 Uhr offen. Nur an den Wochenenden öffnet das Museum für Musikinstrumente erst eine halbe Stunde später. Einen fulminanten Blick auf die Stadt verspricht das auf der Dachterrasse gelegene Restaurant.