Laeken


Laeken, auch als Laken bezeichnet, ist einer der abwechslungsreichsten Stadtteile in Brüssel. Das nördlich der belgischen Hauptstadt gelegene Gebiet war bis zu Beginn der 1920er Jahre eine eigenständige Gemeinde, in der sich zahlreiche historische Geschehnisse ereigneten. Eindrucksvoll gelingt es Laeken, historische Werte und modernes Flair harmonisch miteinander zu vereinen.


Laeken

Laeken ist ein beliebter Treffpunkt von Touristen

Attraktionen wie ein Planetarium, das Rathaus Laken oder der chinesische Pavillon sind beliebte Touristenmagneten. Der Friedhof Laken ist eine außergewöhnliche Ruhestätte. Auf dem schönsten und bedeutungsvollsten Friedhof der ganzen Stadt haben zahlreiche namhafte Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe gefunden. Von außergewöhnlicher Schönheit ist das Schloss Laken, das Chateau Royal. Dieser im neoklassizistischen Stil konzipierte Prunkbau wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts für lange Zeit als Domizil des niederländischen Königs genutzt. Nachdem Belgien seine Unabhängigkeit von den Niederlanden erlangt hatte, bewohnte der erste belgische König Leopold I. das Schloss. Der Initiative von dessen Sohn Leopold II. ist es zu verdanken, dass die Schlossanlage weiter ausgebaut wurde – einschließlich Gewächshäusern und dem landesweit bekannten Schlossgarten. Heute befindet sich die Schlossanlage im Besitz des Kronpinzenpaares Philipp und Mathilde von Belgien. Bis heute ist es üblich, dass bedeutungsvolle Empfänge und Audienzen in den prachtvollen Räumlichkeiten des Schlosses abgehalten werden. Eine der schönsten Sehenswürdigkeiten des Schlosses sind zweifelsohne die Serres Royales. Leider sind die Gewächshäuser nur in wenigen Wochen des Jahres geöffnet.

Die Gewächshäuser von Laeken: ein florales Paradies

Wer mit etwas Glück jedoch während der Öffnungszeiten in Brüssel unterwegs ist, sollte sich eine Stippvisite in den riesigen Gewächshäusern und den aus Glas errichteten Passagen nicht entgehen lassen. Ein Meer aus exotischen Pflanzen, einer riesigen Kameliensammlung, Blumenteppichen und gigantischen Palmen verbreitet in Laekens Gewächshäusern einen einzigartigen Zauber. Der Rundgang durch die Gewächshäuser und die Parkanlage führt am Kongohaus, Palmengärten und wunderschönen Orchideen vorbei. Eindrucksvoll sind nicht nur die mit Jahrhunderte alten Lorbeer- und Zitrusbäumen gesäumten Orangerien. Lebhaft bleibt das Lebenswerk der Königin Elisabeth durch einen Blick in ihr ehemaliges Atelier aufrechterhalten.

Religiöse Begegnungen in der Liebfrauenkirche

Ein Zentrum des christlichen Glaubens ist die Liebfrauenkirche in Laken. Das Gotteshaus, das Notre-Dame de Laeken, ist eines der größten neugotischen Bauwerke Belgiens. Eine die Innenräume verzierende königliche Krypta ist eine Augenweide, die nicht nur Anhänger des Christentums begeistert. Doch es geht noch eindrucksvoller. Neben dem Manneken Pis ist das Atomium das weltweit bekannteste Wahrzeichen Brüssels. Dieser in Laken befindliche Touristenmagnet ist ein über 100 Meter hohes Bauwerk, das eine aus neun Atomen bestehende Zelle des Kristallmodells von Eisen darstellt. Einst wurde die außergewöhnliche Konstruktion für die Expo 58 erbaut. Heute werden die meisten dieser Kugeln für unterschiedliche Zwecke genutzt. In einigen Kugeln werden Ausstellungen durchgeführt. Ein in den Kugeln eingerichtetes Restaurant lockt mit kulinarischen Spezialitäten und atemberaubenden Aussichten.

Das einstige "Laca" wurde zum ersten Mal im 11. Jahrhundert erwähnt

Dass sich Laeken einmal zu einem der größten Touristenzentren Brüssels entwickeln könnte, war natürlich zur Gründungszeit im 11. Jahrhundert noch nicht absehbar. Damals wurde die Ortschaft unter der lateinischen Bezeichnung "Laca" erstmals erwähnt. Einst war Laeken ein Dorf, dessen alter Dorfkern vermutlich am Vorplatz der heutigen Liebfrauenkirche angesiedelt gewesen ist. Die deutsche Übersetzung der Ortsbezeichnung "Laeken" ist "See". Historische Ereignisse wie die Erlangung der Eigenständigkeit während der Französischen Revolution im Jahr 1795 oder die Erschaffung der "Quelle der fünf Wunden" durch Erzherzogin Isabella Clara Eugenia von Spanien 1615 spielten in der Historie Laekens eine große Rolle. Diese "wundersame" Quelle existiert noch heute in Form einer Straße, an der die Europäische Schule Brüssel IV. zu Hause ist. Weitere Meilensteine wie die Erbauung des Schlosses Laken um 1782 oder der neogotischen Liebfrauenkirche trieben den Wandel der Ortschaft von einem bäuerlichen kleinen Dorf zu einem größeren Zentrum voran. Tragische Momente ereigneten sich durch den Eisenbahnausbau für eine Nordverbindung zwischen Gent sowie Brüssel, bei der Großteil des Zentrums weitgehend zerstört wurden. Mittlerweile ist der Laekener Bahnhof jedoch stillgelegt.

Zwei Weltausstellungen im 20. Jahrhundert

Das 20. Jahrhundert wurde in Laeken durch die Geschehnisse der Weltausstellung Brüssel 1935 sowie der Weltausstellung 1958 dominiert. Aus diesem Anlass ließen Architekten beispielsweise das Heysel-Plateau und den Heyselpark erbauen. Bis heute wird der Heyselpark in einem Atemzug mit Touristenattraktionen wie dem Atomium, Mini-Europa Park oder König-Baudoin-Stadion genannt. Kurz nach der Jahrtausendwende fand im Schloss Laeken der Europäische Gipfel von Laeken statt.

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