Ein Ausflug nach Haren führt zu einem recht isolierten Stadtteil Brüssels, der im Osten der Senne zwischen den Gemeinden Diegem, Machelen und Evere gelegen ist. Von mehreren Bahnlinien eingebettet, wurde der Stadtteil mit der Postleitzahl 1130 im Jahr 1921 eingemeindet. Die Geschichte von Haren reicht jedoch noch viele Jahrhunderte weit zurück. Die Bezeichnung der erstmals im Jahr 1040 erwähnten Ortschaft geht vermutlich auf die vordeutsche Bezeichnung "Aar" zurück. Dieses Wort kann in deutscher Sprache mit "schnellfließendes Wasser" übersetzt werden und ist vermutlich ein Hinweis zur Aarau oder Ahr. Im französischen Sprachgebrauch setzte sich zwar die Schreibweise "Haeren" durch. Dennoch ist die offizielle niederländische Version "Haren" wesentlich bekannter.

Von zwei Bergen umgeben

Schon aus weiter Ferne ist Haren an seiner Lage erkennbar. Hoch ragen die umliegenden Berge Dobbelenberg und Harenberg gen Himmel. Dazwischen befindet sich das Tal Haren, durch das sich Bäche wie der Hollebeek oder die Beemdgracht ihren Weg bahnten. Das Gebiet dieses Stadtteils schließt ebenfalls das Castrum apud Haren ein. Allerdings ist das im Jahr 1322 erstmals erwähnte Schloss heute nur noch teilweise erhalten. Weit über die Grenzen des Stadtgebiets hinaus schreibt Haren als Sitz von Eurocontrol sowie des Hauptquartiers der NATO Geschichte. Die 4.000-Seelen-Gemeinde beherbergt ebenfalls den ersten Flughafen Belgiens, der im Zuge der deutschen Besatzung während des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 eröffnet wurde. Daraufhin wurde der Airport bis zum Ende der 1940er Jahre als militärischer und ziviler Flughafen genutzt. Deshalb galt Haren für lange Zeit als Zentrum des nationalen und internationalen Flugverkehrs.

Haren

Harens Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt

Bis heute spielt Haren als Verkehrsknotenpunkt eine wichtige Rolle. Der Bahnhof Buda ist mit der Linie 25 zwischen Brüssel sowie Antwerpen verbunden. Der einstige Bahnhof Haren-Linde – heute als Haren bekannt – wird regelmäßig von den Linien 26 sowie 36 bedient. Diese Verkehrszentren werden durch den Rangierbahnhof der belgischen Staatsbahn ergänzt. In der Vergangenheit machte sich der Stadtteil über mehrere Jahrzehnte hinweg als Zentrum der Automobilindustrie einen Namen. Über 60 Jahre lang war von 1932 bis 1997 eine Renault-Automobilfabrik ansässig, in der Ende der 1960er erstmals über 100.000 Fahrzeuge innerhalb eines Jahres vom Band liefen. Die damals hergestellten Renault 4- und 6-Modelle wurden überwiegend nach Deutschland, Skandinavien sowie die Benelux-Staaten verkauft. Allerdings ist dieser Teil von Harens Wirtschaft mittlerweile Geschichte.

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