Nationalbasilika des Heiligen Herzens


Erhaben thront die Basilika Koekelberg über dem nordwestlichen Teil von Brüssel. Dieses architektonische Aushängeschild der belgischen Hauptstadt ist eine der größten Kirchen der Welt. Dabei zeigt das Gotteshaus nicht nur mit seinen stolzen Abmessungen Größe. Auch der Baustil der Kirche muss sich nicht vor der Konkurrenz verstecken. Die Nationale Basilika des Heiligen Herzens – so ein weiterer Name des Gotteshauses – ist ein Wahrzeichen der Metropole, auf das die Einwohner völlig zurecht stolz sind. Schließlich geht das architektonische Meisterwerk eng mit der Historie der Stadt einher.

Informationen zur Nationalbasilika des Heiligen Herzens

Öffnungszeiten   Kirche
Im Sommer täglich von 8 bis 18 Uhr
Im Winter täglich von 8 bis 17 Uhr
Panorama
Im Sommer täglich von 9 bis 17 Uhr
Im Winter täglich von 10 bis 16 Uhr
Eintrittspreise   5€

Nationalbasilika des Heiligen Herzens

Die Geschichte der Nationalbasilika des Heiligen Herzens

Die Geschichte der Basilika Koekelberg ist mit der Vergangenheit von König Leopold II. verbunden, der von 1865 bis 1909 als Oberhaupt der Belgier agierte. Mit der Erbauung des Gotteshauses verfolgte der Adelige eine klare Intention: er nahm die Erbauung der Kirche als Anlass, um den 75jährigen Jahrestag der Unabhängigkeit von Belgien zu zelebrieren. Vermutlich wurde Leopold II. während seines Aufenthalts in Paris im Jahr 1902 zu der Idee inspiriert, in seinem Heimatland Belgien ein architektonisches Meisterwerk zu Ehren des christlichen Glaubens zu errichten. Während des Aufenthalts in der französischen Hauptstadt besichtigte der König unter anderem Sacrè-Coeur – eine Kirche wie durch Zauberhand erschaffen. Daraufhin legte Leopold II. nur drei Jahre später den Grundstein für die im neogotischen Stil errichtete Basilika. Dann dauerte es sehr lange, bis die Bauarbeiten fortschritten.

Eine über 60 Jahre andauernde Bauzeit

Insgesamt dauerte die Bauzeit unglaubliche 65 Jahre an. Ein wichtiger Grund für diese Verzögerungen war der Tod des Königs – nur vier Jahre nach Baubeginn. Zusätzlich mangelte es an finanziellen Mitteln. Die beiden Weltkriege führten in Brüssel ebenfalls zu einem Baustopp der Basilika Koekelberg. All diese Unterbrechungen führten dazu, dass die Entwürfe für die Kirche schon bald veraltet waren. Ein neuer Architekt wurde damit beauftragt, die Vision von König Leopold II. fortzuführen. Die Ausschreibung konnte Albert Van Huffel für sich entscheiden. Er erschuf mit der Basilika Koekelberg einen sehenswerten Prachtbau im Art-Déco-Stil. Die ganze Welt schaute im Jahr 1970 auf Brüssel, als sich die Tore des fünftgrößten Gotteshauses der Welt öffneten.

Äußerlich eine Augenweide

Die Nationale Basilika des Heiligen Herzens weist eine Länge von 160 Metern auf. Der Grundriss wurde nach dem Vorbild eines Kreuzes konzipiert. Äußerlich wird die Form der Basilika durch ein Zusammenspiel exakter Linien sowie üppiger Rundungen bestimmt. Eine Besonderheit sind die grünen Dächer – ein Detail, das nur die wenigsten Kirchen verziert. Auf der 90 Meter hohen Kuppel ist auf einer Höhe von 50 Metern eine Aussichtsplattform angeordnet, die einen umwerfenden Panoramablick auf die Hauptstadt Belgiens freigibt. Viele Besucher der Panoramaplattform sind sich einig. Hier erwartet jeden Gast die schönste Aussicht auf ganz Brüssel. Nicht nur die Metropole, sondern auch wallonische und flämische Teile aus der Provinz Brabant sind aus weiter Ferne sichtbar. Bei gutem Wetter erscheinen sogar die Kathedrale in Mechelen und die Ebene von Ronquières am Horizont. Bereits dieser Anblick ist einen Besuch in Brüssel wert.

Architektonische Farbtupfer im Innenraum

Der Innenraum des Gotteshauses reiht sich nahtlos in das fantastische architektonische Prachtensemble ein. Zahlreiche Rundbögen, Säulen und Buntglasfenster säumen den Raum. Dennoch kommt in der Basilika eine dezent unterkühlte Stimmung auf – dieser Effekt ist vor allem den großen Abmessungen des Gotteshauses geschuldet. Eine Augenweide ist die Basilika-Orgel, die durch die fleißige Unterstützung der Orgelbauer-Familie Loncke entstand. Seit seiner Erbauung ist das Instrument mittlerweile mehrfach ergänzt worden.

Weit mehr als ein Ort der Stille

Bedingt durch die Größe wandelt sich das Gotteshaus regelmäßig zum Schauplatz großer Ausstellungen. Diese Veranstaltungen fokussieren sich auf weltliche oder religiöse Thematiken. Hinter den anmutigen Figuren und der liebevoll gestalteten Fassade verbergen sich außerdem zwei Museen, das Musée d'Art moderne religieux und das Musée des Soeurs Noires. Diese zwei Museen vereinen ungefähr 250 Gemälde und Skulpturen. Das Museum der Schwarzen Schwestern widmet sich einer spätmittelalterlichen Bewegung der Cellitinnen, die sich gegen Armut aufbäumten und vor allem auf die Pestversorgung fokussierten. Das Museum für moderne religiöse Kunst ist insbesondere auf Werke von Künstlern ausgerichtet, die in der Religion ihre größte Inspiration fanden. Eine Cafeteria befindet sich ebenso unter dem Dach der Kirche wie eine Bibliothek. So mancher Besucher ist erstaunt zu hören, dass sogar der katholische Radiosender "Radio Spes" ein eigenes Studio innerhalb der Basilika eingerichtet hat. Durch Besonderheiten wie diese ist die Basilika Koekelberg weit mehr als Ort der Stille. Ganz im Gegenteil: insbesondere Einheimische wissen das Gotteshaus als Begegnungsstätte mit hohem kulturellen und gesellschaftlichen Wert zu schätzen.

Öffnungszeiten verschiedener Touristenattraktionen

Die Aussichtsplattform der Basilika Koekelberg ist zur Sommerzeit von 9 bis 17 Uhr sowie im Winter von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Besucher sollten ein Eintrittsgeld von 5 Euro pro Person bereithalten. Bei Besuchergruppen von mindestens zehn Personen reduzieren sich die Kosten auf 4 Euro je Person. Die Tore des Museums der Schwarzen Schwestern stehen mittwochs von 14 bis 16 Uhr oder nach Vereinbarung offen. Das Museum für moderne religiöse Kunst ist jeweils mittwochs, donnerstags, freitags und sonntags von 14 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.

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