Haus des Königs


Es gibt viele Namen für einen Prachtbau, der über dem Großen Markt in Brüssel thront. Einige nennen es Brothaus. Andere bezeichnen das Gebäude als Haus des Königs. Und irgendwie trifft auch jede Bezeichnung auf die Maison du Roi zu. Das Brothaus ist ein architektonisches Kunstwerk aus dem 13. Jahrhundert, das mit seiner feingliedrigen Struktur aus der breiten Masse an Häusern hervorsticht. In der Vergangenheit wurde das Gebäude als Brothaus genutzt. Aus dieser Vergangenheit rührt die niederländische Variante des Namens.

Informationen zum Haus des Königs / Stadtmuseum

Öffnungszeiten   Täglich von 10 bis 17 Uhr außer Montags
Donnerstag von 10 bis 20 Uhr
Eintrittspreise   8€ Erwachsene | 4€ Ermäßigt
Für Besucher bis zu 17 Jahren ist der Eintritt frei
Adresse   Grand-Place 1000 Brüssel

Haus des Königs

Die Geschichte - Der Wandel vom Brothaus zum Haus des Königs

Rund zwei Jahrhunderte später wurde das einstige Brothaus durch einen stabileren Bau ersetzt. Diese Maßnahme war erforderlich, da sich der Herzog von Brabant in dem Gebäude niederließ. Nachdem der Herzog zum König ernannt wurde, erhielt das Haus ebenfalls einen neuen Namen. Seitdem geht das Bauwerk als Haus des Königs in die Geschichte ein, auch wenn sich der König für einen neuen Sitz in Spanien entschied. Das bedeutet: im Haus hat eigentlich nie ein König gewohnt. Als der Große Markt im Jahr 1695 massiv verwüstet wurde, erlitt das einstige Brothaus zwar leichte Beschädigungen. Doch im Vergleich zu anderen Bauten hielten sich die Schäden am Gebäude in Grenzen. Knapp zwei Jahrhunderte später wurde das Brothaus im Jahr 1872 jedoch dem Boden gleichgemacht. Dieses Ereignis nahm Architekt Victor Jamaer als Anlass, um ein neues Bauwerk im neugotischen Stil zu erbauen.

Ein riesiges Sammelsurium an Kunstschätzen

Dennoch erweckt dieser wundervolle Teil des Bauensembles des berühmten Grand Place Assoziationen ans 16. Jahrhundert. Schließlich wurden bei dem neogotischen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert bewusst Elemente im spätgotischen Stil aus dem 16. Jahrhundert integriert. Durch diese Details verzaubert das Haus des Königs als Augenweide, die bereits von außen fasziniert. Wie schön, dass sich diese Entdeckungsreise in den Innenräumen fortsetzt. In den Innenräumen des Brothauses ist heute das Stadtmuseum zu Hause. Mehrere Räume sind reichhaltig mit Wandteppichen, Stichen, Gemälden, Porzellan und Werken der Töpferkunst gefüllt, die allesamt die ruhmreiche Historie Brüssels dokumentieren. Ein Abstecher ins Stadtmuseum ist eine fantastische Gelegenheit, um die Historie der Stadt aus nächster Nähe zu erfahren. Beispielsweise widmet sich die Ausstellung der Frage, weshalb die für ihren Reichtum an Kunstschätzen bekannte Stadt dennoch niemals von dem Ruf einer Hauptstadt Europas profitieren konnte. Diesen und vielen weiteren Thematiken gehen die Betreiber des Stadthauses mittlerweile seit der Eröffnung im Jahr 1887 nach. Doch erst seit der Mitte der 1930er Jahre werden alle Areale des Brothauses als Stadtmuseum genutzt.


Die Ausstellung ist auf drei Ebenen verteilt

Besucher begeben sich heute im einstigen Brothaus auf insgesamt drei Etagen auf eine historische Erkundungstour. In der ersten Ebene sind überwiegend Objekte der angewandten und plastischen Kunst in Brüssel ausgestellt. Eine Etage darüber wird die Stadtentwicklung thematisiert. Besonderer Raum wird Themen wie Architektur, Verstädterung, Oberflächengestaltung, Wachstum, Grünräumen oder Wasserversorgung eingeräumt. Die dritte Etage fokussiert sich auf das Leben der Einwohner Brüssels – einschließlich ihres Alltags sowie den wichtigsten städtischen Institutionen. Die Organisatoren des Museums sind bemüht, die einzelnen Thematiken aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Ob aus kultureller, politischer oder ökonomischer Sicht – keine dieser Perspektiven kommt zu kurz. Eines der vermutlich schönsten Highlights zieht die Blicke im Folklore-Bereich auf sich. Hier befindet sich die Kleiderkammer des Maneken Pis, dessen Kollektion Hunderte an Kostümen umfasst. Die ältesten Kostüme gehen schon bis auf das 17. Jahrhundert zurück.

Das Museum ist an sechs Tagen in der Woche von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Am jedem Donnerstag verlängern sich die Öffnungszeiten bis 20 Uhr. Erwachsene bezahlen 8 Euro an Eintritt. Der ermäßigte Tarif beträgt 4 Euro. Für Besucher bis zu 17 Jahren ist der Eintritt frei.

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